Studium Pflegemanagement
Karrierechance für Organisationstalente mit hohem VerantwortungsbewusstseinDas Studium Pflegemanagement vereint betriebs- und pflegewissenschaftliches Grundlagenwissen mit sozialen, rechtlichen und ethischen Fragestellungen. Praktika und Projektarbeiten vermitteln einen berufsnahen Zugang zur späteren Tätigkeit. Mehr zum Studium, zum späteren Beruf und zum Einkommen erklärt dieser Artikel.
Allgemeine Informationen zum Studium Pflegemanagement
Ein Studium des Pflegemanagements kann in Deutschland als Bachelor- oder Masterstudiengang an privaten oder öffentlichen Hochschulen absolviert werden. Es stehen unterschiedliche Ausbildungsgänge zur Verfügung. Vor allem für Berufstätige oder Eltern kleiner Kinder bietet die Wahl zwischen Vollzeit- oder berufsbegleitenden Studiengängen, Präsenz- oder Fernstudium einen großen Vorteil. Um in ein Pflegemanagement-Studium aufgenommen zu werden, gilt die Ausbildung in einem Pflegeberuf an vielen Ausbildungsstätten als Voraussetzung.
Wer Pflegemanagement studieren möchte, sollte neben pflegewissenschaftlichem Interesse ein gutes Verständnis für betriebswirtschaftliche Planung, Teamfähigkeit und eine hohe soziale Kompetenz aufweisen.
Die Inhalte des Studiums unterscheiden sich je nach Schwerpunkt des Studienortes inhaltlich geringfügig. Grundlagen des Pflegemanagements werden im Bachelorstudiengang vermittelt. Eine schwerpunktmäßige Spezialisierung erfolgt meist erst im anschließenden Masterstudium. Grundlagenfächer, die an allen Standorten vermittelt werden, umfassen Inhalte aus:
- Pflegewissenschaft
- Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
- Rechtswissenschaft
- Betriebswissenschaft
- Personal- und Organisationsführung
- Pflegeethik
Ausgebildeten Pflegemanagerinnen und Pflegemanagern stehen ausgezeichnete Karrieremöglichkeiten offen. Als Profis für die wirtschaftliche Organisation von ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen arbeiten sie nicht direkt am Patienten, sondern fungieren als Schnittstelle zwischen Pflegebereich, Personal- und Organisationsplanung und Qualitätssicherung. Im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit steht das Wohl der Patienten und Patientinnen in Pflegeeinrichtungen.
Nach Abschluss des Studiums arbeiten Pflegemanagerinnen und Pflegemanager häufig in leitender Position in Krankenhäusern, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen. Zu den Aufgaben einer Pflegemanagerin bzw. eines Pflegemanagers zählen unter anderem:
- Qualitätssicherung der Pflege
- Personalplanung und Personalmanagement
- Administration
- Finanzverwaltung, Bedarfsplanung und Controlling
- Projektplanung und -durchführung
- Projektmanagement und Organisationsberatung
- Entwicklung von innerbetrieblichen Präventionsmaßnahmen
- Begleitung von wissenschaftlichen Studien und Evaluierungsmaßnahmen im Bereich der Pflege und der Pflegeorganisation
Pflegemanager: Aufgaben und Arbeitsgebiete
Der berufliche Alltag einer Pflegemanagerin bzw. eines Pflegemanagers gestaltet sich ebenso vielfältig wie das Studium. Die Aufgaben, die die Organisation einer Station in einem Krankenhaus oder eines Pflegeheims mit sich bringen, verlangen nicht nur gute betriebswissenschaftliche Kenntnisse. Viele Tätigkeiten haben mit Planung und Organisation zu tun.
So ist die Pflegemanagerin oder der Pflegemanager zum Beispiel dafür zuständig, den Bedarf an allen für die Pflege benötigten Materialien, persönlicher Schutzausrüstung und sonstigen technischen und administrativen Arbeitsmitteln zu erheben. Sie oder er sorgt auch dafür, dass vorhandene Mittel zielgerichtet eingesetzt werden, und überprüft, ob Optimierungsbedarf bei der Beschaffung und Zuteilung von Ressourcen besteht.
Im Bereich der Personalplanung und des Personalmanagements sind Pflegemanager für eine vorausschauende Bedarfserhebung zuständig. Sie organisieren das Recruiting und die Einarbeitung neuer Mitarbeiter, gestalten Dienstpläne und Rufbereitschaften und sollten stets ein offenes Ohr für Wünsche und Vorschläge der Belegschaft ihrer Abteilung haben. Damit sichern sie die Arbeitszufriedenheit in einem zweifellos herausfordernden Beruf und beugen hoher Personalfluktuation vor.
Die Qualitätssicherung der Pflege ist eine der Hauptaufgaben von Pflegemanagern. Sie organisieren regelmäßige Weiterbildungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um ihnen eine Berufsausübung auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu ermöglichen.
Die Adaptierung von pflegerischen Maßnahmen an persönliche Anforderungen von Patientinnen und Patienten zählt ebenfalls zu ihrem Aufgabenbereich. Wenn auch betriebswirtschaftliche Kriterien bei vielen Entscheidungen eine wichtige Rolle spielen, müssen die von Pflegemanagern gesetzten Maßnahmen zuvorderst immer dem Patientenwohl dienen.
Einsatzorte von Pflegemanagern
Ein „logischer” Arbeitsplatz für Pflegemanagerinnen und Pflegemanager ist das Krankenhaus oder das Pflegeheim. Oft haben sie in diesen Bereichen schon langjährige Berufserfahrung und einen guten Einblick in die Abläufe. Hier kommen sie in der Leitung von Stationen, ambulanten Einrichtungen oder spezialisierten Reha-Abteilungen zum Einsatz – etwa als Stationsleiter oder in der Pflegedienstleitung.
Daneben gibt es auch in anderen Bereichen der Gesundheitsfürsorge attraktive Arbeitsplätze für Pflegemanager. Der Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften ist durch die Überalterung der Gesellschaft deutlich gestiegen. Krankenkassen, kommunale und private Einrichtungen im Bereich Public Health und der Gesundheitsprävention, Sozialversicherungsträger, Beratungsstellen und Organisationen für Heimkrankenpflege benötigen immer öfter Projektleiter für die Planung und Umsetzung von Beratungs-, Betreuungs- und Weiterbildungsprogrammen.
Schließlich arbeiten PflegemanagerInnen auch in wissenschaftlichen Einrichtungen, an Ausbildungsstätten für Gesundheits- und Krankenpflege und an Hochschulen. Dort können sie entweder in der Ausbildung von Studierenden tätig sein oder sich im Rahmen wissenschaftlicher Projekte mit ihrem Fachbereich auseinandersetzen. Hierzu gehören die Evaluierung pflegerischer Tätigkeiten und Standards, die Erstellung von Guidelines oder die Ermittlung von „Best Practice”-Beispielen aus dem internationalen Bereich.
Pflegemanager: Ausbildung, Spezialisierungen und Fortbildungen
Die Ausbildung zur Pflegemanagerin bzw. zum Pflegemanager erfolgt in Deutschland an Universitäten und Fachhochschulen. Voraussetzung zur Aufnahme in einen Studiengang ist das Abitur oder die Fachhochschulreife. Oft wird der Abschluss einer einschlägigen Ausbildung, etwa zum Gesundheits- und Krankenpfleger oder die Absolvierung eines Praktikums vor Studienbeginn gefordert.
Die Ausbildung ist als Bachelor- und Masterstudium angelegt. Im Bachelorstudium werden die Grundlagenfächer vermittelt. An einigen Hochschulen erfolgt auch schon eine erste Spezialisierung. Die Ausbildungsdauer für das Bachelorstudium beträgt gewöhnlich sechs Semester. Es bestehen jedoch auch berufsbegleitende Formen, die dann etwas länger dauern.
Während der Ausbildung wird neben der Vermittlung der theoretischen Grundlagen viel Wert auf Praxis gelegt: Praktika und Projektarbeiten gehören zum Studienalltag. An einigen Hochschulen sind auch Praxissemester eingeplant. Das Bachelorstudium schließt mit der Verteidigung der Bachelorarbeit im Rahmen einer Präsentation ab. Je nach gewähltem Schwerpunkt erhalten Absolventen den Titel „Bachelor of Arts” (BA) oder „Bachelor of Science” (BSc).
Um zum Masterstudium zugelassen zu werden, ist der Abschluss eines einschlägigen Bachelorstudiums oder eines mindestens gleichwertigen Hochschulabschlusses nötig. Im Gegensatz zum Bachelorstudium ist das Masterstudium stark spezialisiert und viel theoretischer ausgerichtet. Hier wird eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten im Fachbereich erlernt. Das Masterstudium dauert je nach Organisation zwei bis vier Semester. Zum Abschluss muss eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit – die Masterarbeit – verteidigt werden.
Nach Abschluss des Bachelor- oder Masterstudiums bestehen zahlreiche Spezialisierungs- und Fortbildungsmöglichkeiten, etwa im Qualitätsmanagement, in der Pflegeethik, der Gesundheitsförderung oder in der Projektentwicklung im Gesundheitsbereich.
Gehaltsaussichten im Pflegemanagement
Das Einkommen von Pflegemanagerinnen und Pflegemanagern mit Bachelorabschluss liegt für gewöhnlich zum Berufseinstieg bei bis zu 2.500 Euro brutto monatlich. Wer ein Masterstudium abgeschlossen hat, kann in der Regel mit einem Einstiegsgehalt von mindestens 2.500 Euro rechnen. Je nach Bundesland und Trägereinrichtung sind auch Gehälter bis zu 3.300 Euro brutto keine Seltenheit.
Mit der Berufserfahrung steigt auch das Gehalt. Wer in einem kommunalen Krankenhaus oder einer anderen öffentlichen Einrichtung beschäftigt ist, dessen Arbeitsverhältnis unterliegt dem Tarifvertrag Öffentlicher Dienst (TVÖD). Die Tarifverträge enthalten regelmäßige Gehaltssprünge. Pflegemanager mit zehnjähriger Berufserfahrung kommen im Durchschnitt auf ein Monatseinkommen von etwa 3.500 bis 3.800 Euro.
Aussagekräftige statistische Daten zum Einkommen in Gesundheits- und Pflegeberufen in Deutschland lassen sich auch auf Statista abfragen.
Berufsbild Pflegemanagement
Weitere Infos zum Berufsbild und Tätigkeitsbereich
Studium Pflegemanagement
Alle Infos zum Studium und dessen Inhalten
Gehalt von Pflegemanagern
So viel verdienen Pflegemanager
Alle Gesundheitsberufe im Überblick
Alles Wissenswerte zu den Gesundheitsberufen
Bildquelle: iStock.com/Portra, iStock.com/jacoblund, iStock.com/Chalirmpoj_Pimpisarn, iStock.com/gpointstudio
Stand: Februar 2021