Wie wird man Facharzt für Strahlentherapie
Weiterbildung zum Facharzt für StrahlentherapieNeben der Chemotherapie und der Chirurgie bildet die Strahlentherapie die dritte Säule in der Tumorbehandlung. Wer eine ärztliche Tätigkeit in diesem Spezialbereich aufnehmen möchte, muss zunächst eine 60-monatige Weiterbildung absolvieren.
Inhalte der Weiterbildung zur Strahlentherapie
Mindestens drei Jahre ihrer Ausbildung müssen angehende Radioonkologen in der Strahlentherapie absolvieren. Ein weiteres Jahr verbringen sie in der stationären Patientenversorgung, vorzugsweise auf einer onkologischen Station. Hier lernen sie, Chemo- und Schmerztherapien richtig anzuordnen und Patienten zu begleiten. Früher stand außerdem ein Jahr in der diagnostischen Radiologie an. Diese zwölf Monate sind heute nur noch mancherorts obligat. In vielen Kliniken können sie aber auch zum Kompetenzerwerb in anderen Gebieten genutzt werden.
Die Weiterbildung umfasst folgende Inhalte:
- wesentliche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien,
- Indikationsstellung,
- Strahlenschutz,
- medizinische Strahlenphysik und Informationstechnologie,
- Strahlenbiologie,
- Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen,
- Grundlagen der Onkologie,
- Tumorerkrankungen,
- Bestrahlungsplanung und Therapieverifikation,
- externe Strahlentherapie,
- Brachytherapie,
- medikamentöse Tumortherapie und Supportivtherapie.
Ein großer Teil der Ausbildung erfolgt virtuell. Die zukünftigen Strahlentherapeuten können zunächst am Rechner vieles ausprobieren, ohne PatientInnen oder sich selbst zu gefährden.
Ausbildungslogbuch als Teil der Weiterbildung
Ein obligatorischer Bestandteil der Facharztweiterbildung ist das Ausbildungslogbuch. Dieses ist nach erfolgreichem Durchlaufen der Ausbildungsinhalte ausgefüllt und unterschrieben bei der zuständigen Ärztekammer einzureichen. Hat der angehende Strahlentherapeut alle Weiterbildungsinhalte absolviert, legt er seine Facharztprüfung bei der Landesärztekammer ab. Deren Bestehen berechtigt ihn zum Führen des Titels Facharzt für Strahlentherapie.
Nach der Weiterbildung ist vor der Weiterbildung. Wie in allen medizinischen Bereichen sind auch in der Strahlentherapie fachbezogene berufliche Anpassungsweiterbildungen vorgeschrieben. Strahlentherapeuten sind verpflichtet, binnen fünf Jahren 250 CME-Punkte (CME = Continuing Medical Education) zu sammeln. Machen sie das nicht, drohen ernsthafte Konsequenzen bis hin zu Berufsverbot. Entsprechende Fortbildungen für den Facharzt für Strahlentherapie stehen bei den zuständigen Fachverbänden, Ärztekammern, medizinischen Fachverlagen und diversen Bildungsinstituten auf dem Programm.
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