So wird man ein Physiotherapeut
Voraussetzung für die Ausbildung zum Physiotherapeuten ist ein mittlerer Schulabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit anschließender mindestens zweijähriger Berufsausbildung. Mittlerweile bieten einige Fachhochschulen auch Bachelorstudiengänge im Fach Physiotherapie an.
Physiotherapie-Ausbildung an der Berufsfachschule
Voraussetzung für die Ausbildung zum Physiotherapeuten ist ein mittlerer Schulabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit anschließender mindestens zweijähriger Berufsausbildung. Die Ausbildung zum Physiotherapeuten umfasst eine dreijährige schulische Ausbildung an einer staatlichen oder privaten Berufsfachschule. Dort findet theoretischer und praktischer Unterricht statt, der unter anderem folgende Themen und Fachgebiete behandelt:
- Anatomie (Gelenke, Knochen Muskeln)
- Physiologie (Funktionsweise des Körpers und Zusammenwirken der Organe)
- Krankheitslehre (Krankheitsursachen und -verläufe)
- Behandlungstechniken (z. B. Kälte- und Wärmeanwendungen, Massagen, Hydrotherapie)
- Prävention und Rehabilitation
Während der Ausbildung absolvieren die angehenden Physiotherapeuten mehrere Praktika, die sie meist an unterschiedliche Einsatzorte wie die Unfallchirurgie, die Orthopädie oder die Neurologie führen. Im Beisein von Ausbildern wenden sie verschiedene Behandlungsmethoden wie Krankengymnastik oder Massagen an oder leiten präventive Maßnahmen ein.
Da es sich um eine schulische Ausbildung handelt, gibt es in den meisten Fällen kein Ausbildungsgehalt. Eine Ausnahme bilden Einrichtungen des öffentlichen Dienstes, die ihre Azubis nach den tariflichen Vereinbarungen zahlen. Für alle anderen empfiehlt sich das Beantragen von Schüler-BAföG oder eines Bildungskredits.
Die Ausbildung an einer staatlichen Berufsfachschule ist kostenlos. Lediglich die Lehrmaterialien sind zu zahlen. Bei privaten Schulen fällt ein monatliches Schulgeld von durchschnittlich 300 bis 400 Euro an. Mittlerweile bieten auch einige Fachhochschulen auch Bachelorstudiengänge im Fach Physiotherapie an.
Fachhochschulgänge im Fach Physiotherapie
Die Ausbildung an einer Fachhochschule erfolgt im Rahmen sechssemestriger Bachelor-Studiengänge, die mit dem akademischen Grad Bachelor of Science in Physiotherapy oder Health Studies abschließen. Die Inhalte sind im Grunde dieselben wie bei der herkömmlichen Berufsausbildung, allerdings ist das Studium wesentlich stärker theoretisch ausgelegt.
Der Vorteil der akademischen Ausbildung besteht darin, dass den AbsolventInnen mehr Möglichkeiten für den späteren Karriereweg offenstehen. Zu nennen wäre beispielsweise die Arbeit in speziellen Einrichtungen, die vorwiegend akademisch ausgebildete Physiotherapeuten einstellen, oder ein anschließendes Masterstudium, das den Einstieg in die wissenschaftliche Sparte der Physiotherapie erleichtert.
Duales Studium der Physiotherapie
Eine relativ neue Möglichkeit ist das duale Studium, das von mehreren Fach- und Hochschulen angeboten wird, die mit Berufsfachschulen zusammenarbeiten. Hierbei ist das Studium entweder ausbildungsintegrierend oder berufsbegleitend ausgelegt. Meist beginnt es nach dem ersten Ausbildungsjahr, um eine ausreichende Vorerfahrung zu gewährleisten.
Insgesamt erstrecken sich duale Studiengänge der Physiotherapie über sechs bis neun Semester. Die genaue Dauer richtet sich meist danach, ob vorab ein Ausbildungsjahr zu absolvieren ist oder nicht. Bei dieser Studienvariante tragen erfolgreiche Absolventen ebenfalls den akademischen Grad des Bachelor of Science. Je nach Studienkonzept haben sie zum Teil zusätzlich auch noch einen Ausbildungsabschluss.
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Stand: Juli 2021